"Siehe da, eine Hütte Gottes bei den Menschen!"

Mit diesen Worten beschreibt die Offenbarung des Johannes vor allem etwas Zukünftiges, nämlich einen Ort, an dem Gott bei uns Menschen wohnen wird. Ist unsere Kirche und ist überhaupt irgendeine Kirche solch ein Ort? Immerhin sind unsere Gotteshäuser Stätten, an denen Gott uns begegnet und wir ihm. Sie geben uns einen Hinweis auf etwas, das zwar noch nicht ist, aber seine Schatten bereits vorauswirft. Bis zu jener angekündigten Zeit findet an diesen Begegnungsorten ein lebendiger Austausch statt: Gott redet zu uns und wir mit ihm. Ein fortwährendes Gespräch also. Diesen Dialog nennen wir "Gottesdienst", wobei die Rollen hierbei durchaus wechseln können: Gott spricht uns sein Wort zu; wir sind aufgerufen, ihm darauf zu antworten und uns selbst von ihm in Dienst nehmen zu lassen. Was wir dann daraus machen, oder Gott durch uns, das bezeichnet der Apostel Paulus als unseren "vernünftigen Gottesdienst". Jedenfalls braucht es für dieses "Fortsetzungsgespräch mit Folgen" zunächst einmal einen passenden Ort und die richtige Zeit. Als "richtige Zeit" haben die Christen den ersten Tag der Woche bestimmt, den Tag der Auferstehung Christi. Sonntags hören wir auf sein Wort und geben ihm Antwort in unseren Herzen und mit unseren Händen.

Diesen besonderen Ort für dieses besondere Gespräch haben die Menschen in Unterheimbach übrigens 1755-1757 neu errichtet. Gottesdienstbesucher/innen, die unsere Kirche vom Haupteingang (Westen) her betreten, schauen direkt auf die sogenannte "Markgräflerwand". Die Eintretenden sehen unten den Altar, darüber die Kanzel und wiederum darüber die - ursprüngliche - Orgelempore (inzwischen hat die Orgel auf der gegenüberliegenden Empore ihren Platz gefunden). Vor dem Altar stand bis vor einigen Jahren der Taufstein. Nach einer Beschädigung musste er aufwändig restauriert werden. Zu seinem Schutz erhielt er einen neuen Platz an der Seite. Aus diesem Grund wurde das Quergestühl entfernt und durch eine lose Bestuhlung ersetzt.
Die Unterheimbacher Kirche ist für viele Menschen zu einem spirituellen Wohlfühlort geworden. Sie zeigt sich nicht nur erfreulich hell, sondern auch erstaunlich weit. Unser Popchor "Zwischentöne" kann sich in diesem neu gewonnenen weiten Raum frei entfalten und die verschiedenen Musik- und Singteams können ihre Instrumente aufstellen, ohne dabei den Blick auf das Zentrum zu verstellen. Erst in diesen Tagen haben wir eine neue Lautsprecheranlage eingebaut, deren exzellenter Klang zur himmlischen Atmosphäre des Raumes passt.

Im Anschluss an die "Gespräche mit Gott" ist die Gemeinde zu einer Tasse Kaffee, Cappuccino oder Tee eingeladen. Anschließend kehren alle zurück in ihre Häuser, gestärkt für die neue Woche und in Vorfreude darauf, diese gemeinsamen Gespräche mit Gott schon am nächsten Sonntag wieder fortzusetzen...

Armin Boger

Unsere Kirche wurde 1757 erbaut. Wer die Kirche vom Haupteingang aus betritt, schaut zunächst auf die schön gestaltete Vorderfront, die sogenannte "Markgräflerwand".
Ursprünglich war einmal über der Kanzel die Orgel angesiedelt, die sich aber inzwischen auf die gegenüberliegende Seite befindet und so etwas mehr Raum zur Verfügung hat. Unter der Kanzel steht der Altar. Das ursprüngliche Quergestühl (links und rechts neben dem Altar) wich bei der letzten Innensanierung einer losen Bestuhlung. Damit gewann der Kirchenraum an Weite und Atmosphäre dazu. Der helle und freundliche Kirchenraum verströmt überhaupt eine einladende Wärme.
Bis zu 250 Menschen finden hier Platz, wobei die beiden Emporen an den Längsseiten nur in den vorderen Bankreihen einen Blick auf das Geschehen unten zulassen. Seit kurzem beschallen neue Lautsprecher den Kirchenraum. Moderne PA-Technik lässt Stimmen und Musik zu einem Hörerlebnis werden. Solisten, Bands, Vokal-Ensembles oder unser großer Popchor "Zwischentöne" fühlen sich hier wohl.
Verborgen hinter mobilen Trennwänden wartet unsere Café-Bar auf Gäste. Regelmäßig im Anschluss an unsere Gottesdienste können wir dort verschiedene Kaffeespezialitäten anbieten. Was aber unseren einzigartigen Gottesdienstraum besonders gut zu Gesicht steht, sind seine Besucherinnen und Besucher. Die schönste Kirche verfehlt ihren Sinn, wenn dort nicht der Heilige Geist auf sehnsüchtige Menschen trifft. Dieses inspirierende Zusammentreffen kann zwar überall stattfinden, aber es könnte durchaus der Fall sein, dass er besonders gerne hier zu finden ist..